Architekten sprechen oft eine eigene ‚Sprache‘, die für Nicht-Architekten nur teilweise verständlich ist und eine gleichwertige Kommunikation verhindert. Immer mehr Architekten sind sich jedoch bewusst, dass sie in ihrer Berufspraxis mit unterschiedlichen Gesprächspartnern – worunter oft auch Laien – zu tun haben, für die konventionellen Darstellungsformen wie Pläne, Durchschnitte, Diagramme und auch manche Renderings nicht unbedingt geeignet sind. Dank einer genaueren Definition des zu erreichen Publikums, einem stärkeren Fokus auf narrative Elemente (neben dem rein visuellen) und der Kombination oder Abwechslung verschiedener Medien erobert die Architekturvermittlung langsam einen gefestigten Platz in der Architekturpraxis. Manchmal werden dabei eher didaktische Ansätze verfolgt, wie z.B. über Schulprogramme oder von Architekturzentren organisierte Veranstaltungen, manchmal liegt der Akzent eher auf Kommunikations- und Marketingstrategien die sich direkt an (potentiellen) Kunden richten. In Deutschland widmen sich unter anderem Riklef Rambow und Jan Krause über ihre jeweiligen Professuren der Ausbildung zukünftiger Architekten in diesem Bereich. Über einige von ihnen veröffentlichten oder initiierten Publikationen werden wir im ersten Teil dieser Lehrveranstaltung die Architekturvermittlung zuerst theoretisch erkunden. Im weiteren werden konkrete Beispiele aus verschieden Bereiche der Architekturvermittlung präsentiert. Neben Publikationen oder Ausstellungen wird der Fokus auch stark auf Formen liegen, deren Anwendung im ersten Blick vielleicht weniger selbstverständlich erscheint, so wie Comics, Videos oder Spiele. Was können diese Medien zur Architekturvermittlung beitragen? Welche Art der Kommunikation entsteht hier? Wie kann man sicher stellen, dass das Zielpublikum erreicht und der gewünschte Inhalt vermittelt wird? Als Abschlussarbeit wird individuell oder in Zweiergruppen ein kleines Architekturvermittlungsprojekt – vorzugsweise ein Spiel oder Comic – entwickelt und durchgeführt.
Das Seminar wird als zweitägiger Workshop abgehalten. Es gilt Anwesenheitspflicht für den gesamten Workshop.
MI 22.04 17:00-19:00 Inhaltliche Einführung, Vorbesprechung.
DO 23.04 9:00-11:30 Vortrag, Einführung zur ersten Übung.
15:30-18:00 Ausstellungsbesuch im Architekturmuseum München: „Zoom! Architektur und Stadt im Bild“. (Es besteht die Möglichkeit, per Auto oder Zug hinzufahren. Wer mit dem Zug fahren möchte, soll bitte für folgende Züge buchen: Innsbruck 12:36-14:26 München und München 19:01-20:51 Innsbruck.
FR 24.04 9:00-18:00 Nachbesprechung der Ausstellung, Besprechung der ersten Übung, Vortrag, Einführung zum Endprojekt, Entwicklung und Besprechung der Konzepte für das Endprojekt.
FR 08.05 9:00-13:00 Endpräsentation.