Kuriose Körper
Stellt man sich Gebäude heute als flexible, offene Systeme vor, weil unsere Körper ebenso als vernetzte Systeme konzipiert sind? Dieser Frage werden wir theoretisch und gestalterisch auf den Grund gehen. In Anbetracht der aktuellen Verschiebungen in der Architekturtheorie hinzu Ökologie und aufkommender Tendenzen ein Gebäude im Hinblick auf seine planetaren Verflechtungen und materiellen Abhängigkeiten zu verstehen, wollen wir die grundlegende Rolle des Körpers – ob menschlich oder nicht – im architektonischen Diskurs erneut hervorheben. Durch eine Reihe kleiner und größerer Übungen und Interventionen werden unsere Studierenden Aspekte des Körpers ins Auge fassen und neu bewerten, von Proportionsgesetzen bis zur Idee des Maßes, von der Standardisierung des Raumes bis zur physiologischen Metapher. Durch eine Reihe verschiedener Medien – Texte, Zeichnungen, Modelle, Bilder – werden wir die Idee eines Gebäudes als abstrakte Darstellung des menschlichen Körpers und seine Abhängigkeit von anthropomorphen Analogien erweitern und versuchen, einige der Körperkonzepte zu aktualisieren, die der Architektur noch immer innewohnen. Das Thema des Studios wird sich nicht auf den Menschen allein beschränken: stattdessen werden die Studierenden für ihre Abschlussarbeit auch nicht-menschliche Kreaturen untersuchen, indem sie ein Haus für eines der imaginären Wesen entwerfen, die in Jorge Luis Borges berühmtem Buch beschrieben werden.
Einführungsvideo: http://www.architecturaltheory.tv/?p=3004&lang=en