en

SE Architekturvermittlung / Manon Megens / M

6.10.2015

Wahrnehmung und das Erleben von Raum gehören zu den grundlegenden Erfahrungen des Menschen und Architektur, so wird gesagt, ist die öffentlichste aller Künste. Dennoch sprechen Architekten oft eine eigene ‚Sprache‘, die für Nicht-Architekten (noch) nicht oder nur teilweise verständlich ist und so eine gleichwertige Kommunikation verhindert. Immer mehr Architekten sind sich jedoch bewusst, dass sie in ihrer Berufspraxis mit unterschiedlichen Gesprächspartnern – worunter oft auch Laien – zu tun haben, für die sich die künstlerischen, technischen und wirtschaftlichen Grundlagen des architektonischen Raumes nicht selbst erklären und konventionellen Darstellungsformen wie Pläne, Durchschnitte, Diagramme und auch manche Renderings nicht unbedingt geeignet sind. Dank einer genaueren Definition des zu erreichen Publikums, einem stärkeren Fokus auf narrative Elemente (neben dem rein visuellen) und der Kombination oder Abwechslung verschiedener Medien erobert die Architekturvermittlung langsam einen gefestigten Platz in der Architekturpraxis. Manchmal werden dabei eher didaktische Ansätze verfolgt, wie z.B. über Schulprogramme oder von Architekturzentren organisierte Veranstaltungen, manchmal liegt der Akzent eher auf Kommunikations- und Marketingstrategien die sich direkt an (potentiellen) Kunden richten. In Deutschland widmen sich unter anderem Riklef Rambow und Jan Krause über ihre jeweiligen Professuren der Ausbildung zukünftiger Architekten in diesem Bereich. Über einige von ihnen veröffentlichten oder initiierten Publikationen werden wir im ersten Teil dieser Lehrveranstaltung die Architekturvermittlung zuerst theoretisch erkunden. Im Weiteren werden konkrete Beispiele aus verschieden Bereiche der Kunst-, Kultur- und Architekturvermittlung präsentiert. Als Abschlussarbeit wird ein Architekturvermittlungsprojekt entwickelt und durchgeführt.
Ziel dieses Seminars ist es, sowohl durch eine theoretische Auseinandersetzung als auch anhand von Fallbeispielen in Ausstellungen und im öffentlichen Raum, Einblicke in den Bereich der Kulturvermittlung im Allgemeinen und Architekturvermittlung im Besonderen zu bekommen. Gewonnene Erkenntnisse sollen kritisch erörtert und anschließend in einer praktischen Arbeit, d.h. in einem konkreten Architekturvermittlungsprojekt, umgesetzt werden.

Kommentare sind geschlossen.